Lena Hödl

Lena Hödl ist eine meiner liebsten Freundinnen und eine echte Powerfrau. So. Jetzt ist es natürlich denkbar einfach, Gutes über Freunde zu erzählen, weil -no na!- sonst wären sie ja nicht meine Freunde, aber ich versuche, das wirklich so objektiv wie möglich zu halten. 

Ich habe Lena vor mittlerweile 4 Jahren kennengelernt. Wir studierten beide an der WU und machten die gleiche SBWL – Entrepreneurship & Innovation. Sie war mir von Anfang an total sympathisch, weil sie so bodenständig, echt, freundlich und offen war – eine Charakterkombination, die auf der WU nicht unbedingt Mainstream ist (sorry, keine Vorurteile hier!). Außerdem war sie mega effizient (sie machte ungefähr doppelt so viel wie ich in der Hälfte der Zeit), konnte gut out-of-the-Box denken (war in E&I ziemlich wichtig!) und wirkte irgendwie immer entspannt und fröhlich.

Geduld und Ausdauer gehören auf jeden Fall zu Lenas Stärken. Kleine Story dazu: Ende Oktober 2018 waren wir gemeinsam am HVOB Konzert in der Grellen Forelle. Vorm Eingang eine endlos lange Schlange, trotz bereits gekaufter Tickets. Wir stellen uns also in britischer queuing Manier an. Gut. Nur, dass die ganzen Huankinder sich vordrängen und wir uns so ca. 0 cm weiterbewegen. Lena – total entspannt. Ich – not so… Irgendwann sag ich zu ihr: „Du Lena, ehrlich, mich regt das uuuur auf, dass sich die da alle vordrängen, geh’ ma bitte jetzt auch endlich nach vorn?“ Sie so: „Naja nein, das mag ich nicht so.“ Fair enough. (Bis wir drinnen waren, hatte ich einen halben Nervenzusammenbruch…) 

Lena hat echte Prinzipien. Und sie weiß genau, was sie will. Obwohl sie erst 26 ist, hat sie schon eine recht beachtliche Karriere hingelegt. Während der Studienzeit arbeitete sie für 180° Consulting, einer studentischen Unternehmensberatung für Non-Profit-Organisationen und Ruffboards, einem Startup, das Ex-Häftlinge beschäftigte. Außerdem war sie im Projektmanagement bei der Austrian Angel Investors Association (AAIA). Seit einem knappen halben Jahr ist sie jetzt Programm-Managerin bei Grow F – dem Accelerator von Female Founders. D.h. sie unterstützt und begleitet angehende Entrepreneurinnen auf ihrem Weg in die berufliche Selbständigkeit und hilft ihnen dabei, ihre konkrete Geschäftsidee erfolgreich umzusetzen. Lena lebt Female Empowerment. Und sie ist die un-bitchigste und neidloseste Frau, die ich kenne. 

Ich habe mich mit ihr im Cafe Ansari getroffen, um mit ihr über Weiblichkeit, Rollenbilder, Feminismus und Frauen in Führungspositionen zu plaudern: 

Beschreibe dich als Frau in 3 Wörtern. 

Als Frau…Mich persönlich würde ich beschreiben als einfühlsam, fürsorglich und stark. 

Wie muss eine Frau 2019 sein? Was erwartet die Gesellschaft von einer Frau?

Also was erwartet die Gesellschaft von einer Frau – da würde ich sagen: Sehr viele Dinge. Ich glaub’, dass es einen großen Druck gibt, schön zu sein, sportlich zu sein, cool zu sein, lässig zu sein, erfolgreich zu sein, intelligent zu sein – all diese Dinge, die eigentlich niemand wirklich erfüllen kann… 

Du meinst in der Summe? 

Ja, genau – von all den Erwartungen kann man maximal drei erfüllen und das ist glaube ich ein extremer Druck, und ich glaub’, was relativ neu ist im Vergleich zu älteren Generation, ist einfach dieser Druck, auch eben nochmal im Job richtig gut zu sein. Also früher ist halt vielleicht zumindest das nicht von dir erwartet worden, dass man dann im Job auch noch Gas gibt, und jetzt ist’s so, jetzt musst die Karriere auch noch machen. Ich glaub’, dass das viele Frauen extrem belastet. Was aber natürlich nicht heißt, dass es nicht gut ist, diese Möglichkeit auch noch zu haben.

Seit wann glaubst du ist das so?

Ja ich glaub schon so seit der Zeit der Emanzipation, seit Frauen die Möglichkeit haben, im Job durchzustarten, ist halt das der nächste Druck, der dazukommt, weil – wie soll ich sagen – die anderen Belastungen haben ja nicht abgenommen dadurch, dass ich jetzt die Möglichkeit auch noch habe. Ich glaube, es wird erwartet, dass die Frau auf die Familie aufpasst und zusätzlich wird halt jetzt auch noch erwartet, dass sie im Job gut ist. Das ist glaub’ ich was, was problematisch ist – weil sich das restliche Rollenbild nicht geändert hat. Genau – und dann bist du auch keine emanzipierte Frau und keine Durchstarterin, wenn du im Job nicht auch gut bist. Ich glaube, dass das dann zusätzlich noch ein ziemlicher Druck ist. 

Welche Frauen bewunderst du? Und warum?

Also ganz spontan – die Emma Watson, auf jeden Fall. Weil die Feminismus und Gleichberechtigung mit einer Leichtigkeit, mit einer Freude rüberbringt, und nicht als negatives Thema […], sondern wirklich mit einer positiven Art. […]

Ich bewundere ziemlich wenige Leute, weil ich immer halt die downsides kenn’ – also wenn ich sie halt besser kenne, seh ich halt immer auch die negativen Seiten, die ganz normal sind… – die kenn’ ich jetzt von der Emma Watson nicht, daher kann ich das so leicht dahersagen. […] Ich bewundere viele Frauen für einzelne Aspekte an ihnen, aber niemanden als ganze Person. 

Wen gäb’s da noch, bei dem du Aspekte bewunderst? 

Also ich bewundere meine Mum dafür, wie sie ihren Weg geht, ohne auf gesellschaftliche Konventionen zu schauen. Und wie stark und unabhängig sie ist. 

[…]

Ich bewundere dich z.B. dafür, dass du deinen Weg einfach so gehst, und dass du den Dingen, die dir Spaß machen, so nachgehst, und das Leben bewusster lebst. Also ich würd’ sagen- es gibt an jedem Menschen was, was ich gut find’. Aber das sind so die Dinge, die ich sehr bewunder’, wenn man’s schafft…-also das Wichtigste ist find’ ich, dass man das Leben bewusst lebt, und das kann man nur, indem man reflektiert und indem man unpopuläre Entscheidungen trifft. […]

Du bist Programmmanagerin bei Grow F – dem Accelerator Programm von Female Founders. Haben es Frauen deiner Meinung nach schwerer als Männer, in der Privatwirtschaft mit ihrem eigenen Business Fuß zu fassen? (Wenn ja, wieso?)

JA! Ich würde sagen Ja, weil – es gibt sehr viele Studien dazu, dass Frauen geführte Teams und gemischte Teams wesentliche besser funktionieren, was klar ist, wenn man sich überlegt, dass einfach mehr Meinungen eingebracht werden, diversere Meinungen eingebracht werden, [ein] unterschiedlicher Background. Frauen stellen 50% der Gesellschaft und sind in extrem vielen – ich muss jetzt von Startups ausgehen, weil das ist wie gesagt die Gruppe, die ich betreu’- nicht in diesem Ausmaß vertreten. Es ist klar, dass sich da 51% aller Konsumenten/innen weniger gut hineinfühlen können, als wenn sie eine Frau im Team hätten. [Und es gibt aber] diverse Biases, die die Gesellschaft gegenüber Frauen hat- es gibt z.B. den Bias, wenn eine Frau und ein Mann genau das ganz Gleiche sagen inhaltlich, der Mann für kompetenter eingestuft wird als die Frau. D.h. Frauen haben generell mal das Problem, dass sie nicht für so voll gehalten werden wie Männer, und ich glaube, das ist ein Riesenproblem – grad wenn du als Startup vor Investoren stehst, oder vor Leuten, mit denen du Business machen willst und die dich dann nicht ernst nehmen. Das ist das Erste. Das Zweite ist, dass Frauen diesen confidence bias haben – d.h. sie fühlen sich oft unsicherer und weniger gut für irgendwas geeignet als ihre männlichen Kollegen. D.h. oft jetzt wenn gepitcht wird oder so, machen das die Männer; wenn jemand Investorengespräche hat, dann gehen die Männer, weil sich die Frauen denken „Ahhh, bin ich da wirklich gut genug?“ und sich immer hinterfragen – d.h. natürlich ist es da dann schwerer, ein Unternehmen zu etablieren, wenn man immer an sich zweifelt. Also das sind diese zwei Hauptgründe, wo ich eben sage, das macht’s nicht leichter. Das eine ist – du wirst nicht ernst genommen, das andere – man zweifelt auch noch selbst an sich – das ist einfach eine unguade Kombi, aber ich glaube, da gibt’s viele Wege, was dagegen zu tun. 

Und was denkst du, ist für beide dieser „Phänomene“ verantwortlich? Die Erziehung, die Gesellschaft…? Woran scheitert’s?

Ich würd sagen, es ist eine Mischung aus allem. Also es ist sicher die Erziehung, wo [Mädchen] schon  mit weniger Selbstbewusstsein aus dem Kindergarten rauskommen als [Buben], was einfach eine Katastrophe ist. Dementsprechend muss irgendwas von der Gesellschaft kommen, das Frauen vermittelt, dass sie weniger wert sind als Männer. Es gibt diese lustige Geschichte von einem Kollegen von mir, der erzählt hat, er war an einem Strand, und hat einen Vater beobachtet, der mit seiner Tochter und mit seinem Sohn Ball gespielt hat, und dann ist eine große Welle gekommen, und den Sohn hat er reingestoßen in die Welle und das Mädchen hat er hochgehoben, und sozusagen beschützt. Und das ist was, was sehr in unserer Gesellschaft verankert ist – Burschen müssen die Harten sein, und die müssen sich den Challenges stellen, und die Mädels, die schützt man. Und das ist ja eigentlich nett gemeint, sorgt aber glaub’ ich dafür, dass sich Frauen da oft in weiterer Folge in solchen Situationen weniger gewachsen fühlen. Also das ist ein vielschichtiges Problem – echt ein vielschichtiges Problem, und da gibt’s auch nicht „OK, ich mach’ jetzt ein Programm: Mehr Frauen in der Chemie. Und dann kommen mehr Frauen in die Chemie“ – sondern da muss man ganz früh ansetzen, und ich glaub’ auch, dass es wichtig ist – das ist jetzt meine persönliche Meinung, die sicher auch polarisiert – Frauen und Männer sind von Natur aus unterschiedlich – darauf auch einzugehen. Nicht jetzt zu sagen: „Frauen müssen die neuen Männer sein. Und jetzt müssen alle hardcore sein.“ Es gibt andere Bedürfnisse. Aber selbstbewusst lernen, mit der Art, wie ich bin, Probleme zu lösen und an Sachen ranzugehen – das ist das Wichtigste für mich.

[…] Die Quote hat natürlich schon auch ihre Vorteile, nämlich dass die Frauen, die das gut machen, und die dann oben im Aufsichtsrat sitzen, sagen wir mal, natürlich eine Vorbildwirkung [haben]. […] Es ist unglaublich, wenn du sagst, „die Aufsichtsräte“ – da stellst du dir eine Gruppe von Männern vor – und wenn du aber jetzt das 10. Mal eine Frau als Aufsichtsrätin siehst oder erlebst, dann stellst du dir dich irgendwann selbst im Aufsichtsrat vor, und das macht echt was mit einem. Also für mich persönlich war das ein Aha-Erlebnis. Oder die Ärztinnen. Da siehst du dich dann da vielleicht auch selbst.

Was (welche Qualitäten) braucht es deiner Meinung nach, um als Unternehmerin erfolgreich zu sein? 

Es braucht auf jeden Fall Selbstbewusstsein – weil du wirst nix verkaufen und du wirst kein Geld machen, wenn du nicht dir selber auch gönnst, und dir selber auch sicher bist, dass du das wert bist. D.h. du musst überzeugt sein von dir und deinem Produkt. Und das heißt nicht, dass du superhochnäsig bist, das heißt nicht, dass du da cocky herumrennst, aber das heißt, dass du selbstbewusst bist, in dem, was du tust. […] Ich glaube, wichtig ist, dass du die Vision hast. Und das Wichtigste ist, dass du die Vision umsetzen kannst. Und da steckt viel Arbeit dahinter. Du musst ausdauernd sein. Du musst auch mal mit Rückschlägen umgehen können – das ist auch was Wichtiges! – du musst dich von den Erwartungen anderer lösen. Das ist auch, glaube ich, ein schwerer Punkt – und du wirst es nicht allen recht machen, wenn du mit einem Unternehmen erfolgreich sein willst, und das ist glaube ich, ein schwerer Punkt. 

Kooperationsfähigkeit; Teamfähigkeit; du musst dir von anderen helfen lassen und du musst aufhören, zu versuchen, alles perfekt zu machen, weil das wird nicht funktionieren. 

Warum denkst du, findet man so wenige Frauen in Führungspositionen? (2018: 8,4%- Geschäftsführung der 200 umsatzstärksten Unternehmen Ö, 18,5% im Aufsichtsrat – Quelle Statista)

Da höre ich immer wieder das Gleiche. Die Firmen sagen: Durch die Familienplanung gehen ihnen Talente verloren. D.h. sobald die Familiengründung ist – irgendwann mit 30 – sind die Top-Performer (das sind bis dahin genau so viele Frauen wie Männer) draußen, und tun sich dann extrem schwer, wieder zurückzukommen. Das ist auf der einen Seite, weil sie auf ihre Familie aufpassen wollen, und auf der anderen Seite glaube ich schon auch, dass […] sich’s viele Frauen noch nicht zutrauen, überhaupt so eine Aufsichtsratsposition zu haben…

Es gibt ja diese Bell’s Curve – Männer schlagen an den Extremen viel heftiger aus. Es gibt z.B. von Adam Grant echt ein geiles Buch – „Give and Take“ – und da sieht man, sowohl unter den „Winnern“ sind mehr Männer (wenn’s jetzt drum geht um Einkommen und Success usw.), als auch unter den „Losern“ sind mehr Männer. Frauen sind meistens „ausgeglichener“, so würd’ ich das wirklich nennen. Ich […] glaube, Frauen sind tendenziell glücklicher als Männer, und sie sind auch glücklicher, weil sie ausgeglichener sind. Und wenn ich ausgeglichen bin, dann brauch’ ich keinen Vorstandsposten, dass ich happy bin, sondern, ich bin auch happy, wenn ich vielleicht eine Stufe drunter bin, dafür aber noch Zeit für mich, meine Familie und meine Freunde hab’. 

D.h. aber, es ist nicht wirklich ein „gesellschaftliches“ Problem, sondern schon auch irgendwie was, was mit Frauen an sich zu tun hat, weil sie wollen’s vielleicht auch gar nicht? 

Ja, genau, die Frage ist – warum wollen sie’s nicht – sicher auch, weil man sich’s nicht antun will, dass einen dann die Gesellschaft als Rabenmutter bezeichnet. Auf der anderen Seite ist auch immer meine provozierende These die: Ist man wirklich glücklicher als Aufsichtsrat? Ich glaube nicht. Ich glaube, du machst zwar mehr Kohle, aber ich glaub’, dass viele Frauen reflektierter sind, was das angeht, und sich einfach denken: „Macht mich das glücklich? Ich glaub’ nicht.“ Trotzdem wär’s wichtig, dass Frauen in Vorständen und Aufsichtsräten sitzen, weil die gesamte Wirtschaft so männlich geprägt ist – von den Arbeitszeiten, von wie die Wirtschaft funktioniert – wenn mehr Frauen die Wirtschaft mitgestalten würden, glaube ich, wäre sie auch attraktiver und wär vielleicht auch freundlicher, um Frauen aufzunehmen. D.h. man kann jetzt auch nicht sagen: OK, Frauen wollen’s halt nicht, passt, die Männer machen weiter die Regeln und so. Sondern es wäre wichtig, dass mehr Frauen mitgestalten, und ich glaub’, es gibt echt schon ganz gute Programme […], wo man wirklich auf Top Level Management Teilzeit arbeiten kann. Eben um die Frauen reinzukriegen, und um die Perspektive zu kriegen – die Frauen sind ja nicht weniger kompetent, nur weil sie Teilzeit dabei sind, sie sind halt einfach nur weniger Zeit dabei, und diese Expertise, und diese Perspektive zu kriegen wär’ glaub ich extrem wichtig für viele Firmen. 

Würdest du dich als Feministin bezeichnen? Und wenn ja, was verstehst du unter diesem Begriff? 

Ja, ich würde mich als Feministin bezeichnen, weil ich für die Gleichstellung von Mann und Frau bin. Da geh’ ich einfach von der Möglichkeitenperspektive aus. Also ich möcht’, dass jeder die gleichen Möglichkeiten hat. Ich möcht’ nicht, dass jeder gleich sein muss, aber ich möchte, dass jeder die gleichen Möglichkeiten hat, weil ich glaube, Frauen kommen in allen Farben und Formen und allen Ausprägungen daher. Für jeden muss es die Möglichkeiten geben – ohne, dass ich von der Gesellschaft schief angeschaut werd’, oder dass ich in irgendein Rollenbild passen muss. 

Warum sollten sich Frauen gegenseitig unterstützen? 

Sehr schöne Frage! Also – es ist ja so, dass Frauen weniger starke Netzwerke bilden. Da gibt’s Studien dazu, dass Frauen weniger starke Netzwerke bilden und diese ausnutzen. Das hat auch was damit zu tun, dass Frauen oft am Abend dann z.B. daheim sind bei ihrer Familie, während die Typen Netzwerke bilden und auf ein Bier geh’n. Aber ich find’, es ist unglaublich wichtig für das neue Selbstwertgefühl der Frau, zu sagen: „Mädels, wir unterstützen uns, und wir machen was füreinander.“ Wir sind alle in diesem Movement zusammen und […] jede Frau, die da nicht mitzieht, find’ ich ist total schade, weil das ist ein verlorenes Potenzial. Und nämlich auch Männer – Männer sollten auch Frauen unterstützen. Menschen sollten Menschen unterstützen, keine Frage. Aber dass man dann nochmal besonders Rücksicht nimmt auf Leute, die jetzt einfach in einer benachteiligten Position oft sind, find’ ich total wichtig. Und bei uns – bei Female Founders – ist es so eine geile und positive Energie, wenn Leute dann zusammenkommen – das ist bei Female Founders so und auch bei anderen Netzwerken, die ich kenn’, die einfach an einem Strang ziehen und gemeinsam was erreichen wollen – das find’ ich einfach megacool, und es sollte einfach jeder mal erfahren. D.h. auch deswegen sollten Frauen Frauen unterstützen, um zu sehen, was man da erreichen kann und wie sich das anfühlt und weil wir dann alle einfach besser dran wären. 

Warum denkst du, dass sich so viele Frauen freiwillig objektifizieren (z.B. auf Instagram)? 

Das ist eine gute Frage, es ist mir komplett unverständlich. Ich bin überhaupt nicht der Typ, der sich online preisgibt, deswegen kann ich da überhaupt nicht mit. Aber warum? Weil sie wahrscheinlich gutes Feedback kriegen. – Viele Likes, viele Followers – wieso sollt ich’s nicht machen? – und ja, ich glaub, jede von uns will sich schön fühlen, jede von uns will sich begehrt fühlen, und beliebt fühlen. Also ja, das glaub ich, ist es. […] Ich versuche, jeden zu nehmen, wie er ist, und da kann ich auf jeden Fall noch an mir arbeiten. Weil das ist einfach was, wo ich merk’, dass ich dafür wenig Verständnis hab’, und da muss ich auch an mir arbeiten – jeder soll machen, was er will. 

Wo siehst du dich in 10 Jahren? 

Ich möcht’ gern eine Familie haben, und ich möcht’ gern immer in einer Position sein – da bin ich absolut Generation Y – in der ich Arbeit und Freizeit und Freunde unter einen Hut bring’, also es kommt für mich nicht in Frage, mein Leben für die Arbeit aufzugeben, aber ich würde gerne in einer Position sein, in der ich arbeite, wo ich wirklich was bewege, und wo ich wirklich das Gefühl hab’, ich mach was Sinnvolles. Und wenn das Teilzeit-Vorstand ist, dann sag ich nicht nein, aber es gibt vielleicht noch andere Möglichkeiten, das werden wir dann eh seh’n. (lacht)